Kulturverein österreichischer Roma Dokumentations- und Informationszentrum

Als alle Ohren hören konnten

Hörstation erinnert an NS-Opfer des Salzburger Zwangsarbeitslager Maxglan

Die Stadt Salzburg ist voller "Schattengeschichten". Eine dieser ist die Geschichte des "Zigeuneranhatelagers" Leopoldskron-Moos, auch Salzburg Maxglan genannt. Zwischen 1940 und 1943 waren rund 300-400 Roma und Sinti inhaftiert.

40 Audiostationen wurden von einer Gruppe Studierender des Thomas-Bernhard-Instituts an der Uni-Mozarteum an der Glan installiert.

40 Audiostationen wurden von einer Gruppe Studierender des Thomas-Bernhard-Instituts an der Uni-Mozarteum an der Glan installiert.

Nach Auflösung des Lagers wurde die Mehrzahl der Häftlinge nach Auschwitz deportiert, eine kleinere Anzahl kam in das sogenannte "Zigeuneranhaltelager" Lackenbach im Mittelburgenland.

"Als alle Ohren hören konnten"
Das Einzige was geborgen werden konnte, ist eine Namensliste und Fragmente biografischer Daten. Viele Opfer des nationalsozialis-tischen Mordregimes bleiben bis heute namenlos. Masterstudierende des Studiengangs Applied Theatre der Universität Mozarteum gestalteten ein tempärere Audio-Installation mit dem Titel "Als alle Ohren hören konnten", die im Zeitraum 24.-26. Juni 2021, 15.00 Uhr bis 20.00 Uhr, an der Örtlichkeit des ehemaligen Lagers Maxglan zu hören war.

Die Installation stellt die Stimmen der Roma und Sinti in den Mittelpunkt. Das Projekt sammelt Briefe von Menschen aus der Volksgruppe der Roma, Künsterl/innen, Aktivisten/innen, Historiker/innen, Akademiker/innen und verwandelt deren Stimmen in ein lebendiges Mahnmal, in dem es den Boden des Zwangsarbeitslagers markiert und ihre Erinnerung in die Gegenwart und Zukunft trägt.

MA Applied Theatre
Der Studiengang "Applied Theatre" beinhaltet die Auseinandersetzung mit partizipativen, immersiven, interventionistischen, kollaborativen und site specific Formen und Formaten. Die Studierenden werden in die Lage versetzt, Räume und Menschen jenseits von Theaterkonventionen zu “lesen” und zu begreifen, das Theatrale im Alltäglichen zu suchen, Interesse in Handlung zu übersetzen.

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