Kulturverein österreichischer Roma Dokumentations- und Informationszentrum

"Roma Lager in der NS-Zeit"

Vortrag der Historikerin Dr. Sabine Schweitzer, am Mittwoch, 14. Oktober 2020, im Roma-Doku

In der historischen Fachliteratur zur Verfolgung und Ermordung der österreichischen Roma und Sinti tauchen in den Akten die Namen zahlreicher so genannter „Lager“ auf.

Die Zeithistorikerin Sabine Schweitzer studierte in Wien und Florenz.

Die Zeithistorikerin Sabine Schweitzer studierte in Wien und Florenz.

Im Rahmen des vom Kulturverein österreichischer Roma im Auftrag gegebenen und vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) durchgeführten Forschungsprojektes „Dezentrale nationalsozialistische ‚Zigeunerlager‘ auf dem Gebiet des heutigen Österreich 1938 – 1945“  wurde Hinweisen zu rund 30 dezentralen Roma-Arbeitslagern nachgegangen, in denen die österreichischen Roma und Sinti interniert, zur Deportation zusammengestellt oder zur Zwangsarbeit gezwungen wurden, systematische erforscht. Über die Arbeits- und Lebensbedingungen in derartigen Lagern war bisher aber wenig bekannt.

Der Vortrag von Dr. Sabine Schweitzer präsentierte das Ergebnis der Aufarbeitung der in zahllosen Regional und Lokalarchiven verstreuten Quellen das Ausmaß der Zwangsarbeit, ihre Nutznießer als auch ihre Opfer und deren Langzeitfolgen.

"Vielfach waren sie in Lagern gemeinsam mit anderen Gruppen von ArbeiterInnen untergebracht – mit Kriegsgefangenen, mit zivilen ausländischen ZwangsarbeiterInnen, mit ausländischen Kriegsgefangenen, manchmal auch mit „deutschen“ Arbeitskräften", erklärte die Sabine Schweitzer.

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