Kulturverein österreichischer Roma Dokumentations- und Informationszentrum

KZ-Gedenkstätte Mauthausen: Internationale Gedenk- und Befreiungsfeier 2024

Erinnerung an die NS-Opfer der Roma-Volksgruppe

Anlässlich der 79. Wiederkehr der Befreiung des KZ-Mauthausen gedachten am 5. Mai 2024 in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen 9.000 Gäste, darunter mehr als 3.000 Jugendliche aus zahlreichen Ländern der Befreiung der Häftlinge. Dieses Jahr stand der Festakt unter dem Thema "Recht und Gerechtigkeit im Nationalsozialismus."

Gedenken an die NS-Opfer der Roma-Volksgruppe: Manuela Horvath, Christian Klippl, Weihbischof Franz Scharl, Diözesanbischof Manfred Scheuer, Marcella Reinhardt, Andreas Sarközi (v.l.).

Gedenken an die NS-Opfer der Roma-Volksgruppe: Manuela Horvath, Christian Klippl, Weihbischof Franz Scharl, Diözesanbischof Manfred Scheuer, Marcella Reinhardt, Andreas Sarközi (v.l.).

Anlässlich der 79. Wiederkehr der Befreiung des KZ-Mauthausen fand am 5. Mai 2024 in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen die alljährliche Befreiungsfeier statt. Aus diesem Anlass  gedachte der Kulturverein österreichischer Roma mit Obmann Christian Klippl in Begleitung seiner Lebensgefährtin Regina Santos und mit Geschäftsführer Andreas Sarközi, der Leiterin der Romapastorale der Erzdiözese Eisenstadt, Manuela Horvath sowie Marcella Reinhardt vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma beim Mahnmal für Roma und Sinti ihrer NS-Opfer. Zahlreiche diplomatische Abordnungen wie etwa der deutsche Botschafter Vito Cecere in Begleitung der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages Petra Pau, Jugendgruppe aus Italien und Spanien  legten Kränze oder Blumenbuketts beim Mahnmal nieder. Im Rahmen der Begegnungen führten die anwesenden Vertreterinnen der Roma- und Sintiorganisationen mit den Gedenkgästen.

Nach dem Ende der offiziellen Zeremonie der Befreiungsfeier mit dem thematischen Schwerpunkt "Recht und Gerechtigkeit im Nationalsozialismus"  führte der Weg der Roma- und Sintidelegationen zurück zu ihrem Mahnmal, wo  gemeinsam mit  Weihbischof Franz Scharl und dem Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer den NS-Opfern der Roma-Volksgruppe im geistlichen Sinn mit Fürbitten und der Verlesung von 23 Namen (Auszug aus dem Raum der Namen) burgenländischer Roma gedacht wurde. 

Die Häftlinge des KZ-Mauthausen und der Nebenlager wurden Anfang Mai 1945 von US-Truppen befreit. Das KZ Mauthausen galt als das gefürchtetste Lager im gesamten KZ System – es war das einzige Konzentrationslager der Stufe III, der härtesten Kategorie. Von den etwa 190.000 Gefangenen des KZ Mauthausen und seiner Außenlager aus mehr als 40 Ländern, kamen mindestens 90.000 ums Leben.

Mercedes Echerer, Willi Merny, Konstanze Breitebner (v.l.).

Willi Merny, Vorsitzender des Mauthausen Komitee Österreich, sagte in seinen Begrüßungsworten, dass das Streben nach Gerechtigkeit das Fundament einer demokratischen Gesellschaft sei und das Rechtssystem von den Nationalsozialisten um des Machtwillens missbraucht wurde. "Es ist unsere Verantwortung, dafür zu sorgen, dass wir als Gesellschaft aktiv gegen Ungerechtigkeiten vorgehen und Recht einem höheren moralischen Standard entspricht."

Wie in den letzten Jahren wurde die Gedenkveranstaltung von den österreichischen Film- und Theaterschauspielerinnen Mercedes Echerer und Konstanze Breitebner mehrsprachig moderiert.

 Veranstaltet wurde die Internationale Gedenk- und Befreiungsfeier vom Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) in enger Zusammenarbeit mit der Österreichischen Lagergemeinschaft Mauthausen (ÖLM) und dem Comité International de Mauthausen (CIM). 

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